Cyber-Kriminalität

Hacker-Angriffe: Landesverwaltung unter Dauerbeschuss

Die Südtiroler Landesverwaltung kämpft täglich mit 30.000 bis 40.000 Hacker-Angriffen.

Hacker-Angriffe: Landesverwaltung unter Dauerbeschuss
Pixabay
Seit dem Krieg in der Ukraine haben auch in Südtirol Hacker-Angriffe zugenommen. Die Masche ist immer dieselbe: Kriminelle Hacker schleichen sich in ein Firmensystem ein oder in einen privaten Computer, blockieren alle Daten und verlangen Lösegeld - oft in Millionenhöhe. 

Aufsehen erregt haben letzthin die Angriffe auf die medizinische Universität in Innsbruck und auf die gesamte Kärntner Landesverwaltung, die von Hackern völlig lahmgelegt wurde. 

Angriffe auf die Landesverwaltung

Laut dem Generaldirektor der Südtiroler Informatik Ag, Stefan Gasslitter, steht die Landesverwaltung unter Dauerbeschuss:

"Wir zählen täglich 30.000 bis 40.000 automatisierte Angriffe auf unser System."


Die Angriffe konnten bislang durch rigorose Überwachung und durch die ständige Weiterbildung der Mitarbeiter abgewehrt werden. 

Lösegeldforderungen in Millionenhöhe

Wenn ein Angriff aber glückt, kann es durchaus teuer werden - das gelte auch für private Unternehmen, betont Gasslitter. Die Lösgeldforderungen der Hacker gehen in die Millionen. Und ein Großteil der Unternehmen zahle auch, um ihre Daten wieder zu bekommen, sagt Gasslitter:

"Internationale Statistiken sagen, dass 75 Prozent der Lösegeldforderungen bezahlt werden."


Laut Gasslitter sind private Unternehmen noch stärker von Hackerangriffen betroffen als die öffentliche Verwaltung, aber die Betriebe würden oft nicht Anzeige erstatten, um neben dem materiellen Schaden nicht auch noch einen riesigen Imageverlust zu erleiden

Teure Abwehr

Um Hackerangriffe abwehren zu können, investiert das Land über die SIAG 500.000 Euro pro Jahr. Auch die Mitarbeiter müssen sich ständig in der Sicherheitstechnik weiterbilden. Mitarbeiter müssen weiters sensibilisiert werden, sie müssen erkennen, dass es große Gefahren gibt. Die SIAG organisierte inzwischen Kurse für 12.000 Mitarbeiter. Aber trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gibt es laut Gasslitter keine absolute Sicherheit. 

bt/af