Wasserverbrauch

Huber: "Der Gast bezahlt Luxus - da können wir nicht große Sprünge machen"

Südtirol bleibt trocken und das ganze Land ist dazu aufgerufen, sorgsam mit dem Wasser umzugehen. In der Spitzenhotellerie tut man sich schwer.

Huber: "Der Gast bezahlt Luxus - da können wir nicht große Sprünge machen"
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Eigentlich müsste im Frühjahr durch die Schneeschmelze genügend Wasser in die Bäche und Flüsse und damit auch in Seen, wie den Gardasee, gelangen. Doch der Gardesee hat derzeit einen besonders tiefen Pegelstand, durch zu geringe Niederschläge und zu hohen Verbrauch. Und es bleibt trocken. 

Südtirol müsse also sorgsam mit Wasser umgehen, sagt der Direktor des Landesamts für nachhaltige Gewässernutzung Thomas Senoner. "Gerade der Tourismus muss Wege finden, damit der Spitzenverbrauch sinkt. Das gilt nicht nur für die Hotellerie, sondern auch für die Pistenbeschneiung."

Markus Huber: Keine allzu großen Möglichkeiten

Der Ball geht also an die Skigebiete und die Hotellerie, die in Südtirol sehr viel Wasser verbrauchen. Ein Hotelier, der auf Naturnähe setzt, dessen Betrieb in Spitzenzeiten aber auch sehr viel Wasser verbraucht, ist Markus Huber, Inhaber des Hotels "My Arbor" oberhalb von Brixen. Es sei eine höchst schwierige Situation, meint Markus Huber. Denn "ganz die großen Möglichkeiten hat man nicht", sagt er. 

Duschen als großer Wasserschlucker

Bemühungen gebe es: Er habe nun Apparaturen in Auftrag gegegeben, die beim Duschen eine Mischung aus Luft und Wasser produzieren. "Der Gast hat gar nicht das Gefühl, dass weniger Wasser kommt, verbraucht aber fast nur die Hälfte." Es gehe tatsächlich vor allem ums Duschen und Wäschewaschen, sagt Huber. Schwimmbad und Sauna würden nicht so viel Wasser verbrachen. "Das Wasser dazu wird aufbereitet, das geht nicht verloren. Beim Schwimmbad geht das Wasser durch die Anlage hindurch und wird dann wiederverwendet."

Huber: Gäste bezahlen für Luxus

Zwar könne man die Gäste zu weniger Wasserverbrauch auffordern und viele zeigten sich auch einsichtig, aber ein Urlauber, der sportlich aktiv ist, dusche nun einmal viel und gerne. "Wir dürfen uns nicht selbst belügen", sagt der Hotelier. "Wir verlangen mittlerweile ganz hohe Preise. Der Gast bezahlt Luxus. Da können wir nicht ganz größe Sprünge machen."

Außerdem spüre man den Druck in Südtirol noch nicht so stark wie in anderen Regionen Italiens. "Südtirol ist - Gott sei Dank - in einer Lage, in der wir noch genug Wasser haben. Auch unser Gebiet hatte noch nicht große Einschränkungen."

Einsparpotenzial beim Rasen

Der Rasen aber, das sei ein Wasserschlucker, den es nicht wirklich brauche. Das habe er im Gespräch mit dem Gartenkünstler André Heller gelernt, verrät Huber. "Der braucht wirklich große Mengen. Da versucht man ein bisschen zurückzuschalten. Dann ist der Rasen halt nicht mehr so schön und so grün. Da können wir schon etwas machen."

ni/pg