Aus für Bobbahn in Cortina: Regierung bläst Neubau ab

Nach Monaten heftiger Proteste ist es fix: Die neue Bobbahn in Cortina wird doch nicht gebaut. Italien sucht Ersatz im Ausland aus 3 Varianten.

Aus für Bobbahn in Cortina: Regierung bläst Neubau ab
Die alte Bobbahn wird die einzige in Cortina bleiben: Die Regierung bläst den Neubau ab.

Bei den Olympischen Winterspielen 2026 werden die Wettbewerbe für Bob, Rodeln und Skeleton außerhalb Italiens stattfinden. Das gab der Organisationschef von Olympia 2026, Giovanni Malagò, auf der IOC-Sitzung im indischen Mumbai bekannt. Die Regierung habe zuvor bekannt gegeben, dass die Bahn in Cortina nicht wieder aufgebaut wird, erklärte Malagò. Nun werden Alternativen im Ausland geprüft. 

Igls, St. Moritz oder La Plagne als Alternativen

Der geplante Bau einer neuen Bobbahn in Cortina hätte 100 Millionen Euro gekostet und war seit seinem Bekanntwerden von heftigem Widerstand begleitet. Insbesondere Umweltschützer beklagten das Projekt, sie sahen es als unangemessenen Eingriff in die Natur mit enormen Kosten. Auch Südtiroler Umweltschützer schlossen sich der Kritik an. 

Damit beginnt allerdings das Rennen um die beste ausländische Alternative bei den Winterspielen Mailand Cortina. Österreich hatte die Nutzung der Bahn in Igls mehrfach angeboten. Zuletzt war allerdings die Natureisbahn von St. Moritz in der Schweiz als alternativer Austragungsort in den Mittelpunkt gerückt. Ebenfalls im Gespräch ist nun auch die Olympia-Bahn von 1992 im französischen La Plagne. 

Temperaturen für St. Moritz zu hoch?

Deutsche Bobbahnen seien hingegen nicht im Gespräch, sagte der Direktor des Deutschen Bob- und Schlittenverbandes Thomas Schwab zu Rai Südtirol. Laut Schwab werde Igls das Rennen machen, da die Temperaturen Ende Februar zu hoch sein könnten für die Naturbahn in St. Moritz.

Beim Neubau „wollte sich niemand die Finger verbrennen“

Die Bob- und Rodelbahn in Cortina wird nicht gebaut, weil an der internationalen Ausschreibung kein einziges Bauunternehmen teilgenommen hat. Die Ursache für das Desinteresse der Bauunternehmer liege im tiefen Ausschreibungspreis für den Neubau der Bahn, sowie in der guten Auftragslage für Bauunternehmen, sagt der Bozner Sportstätten-Hersteller Manfred Waldthaler zu Rai Südtirol: „Zur Zeit haben wir Vollbeschäftigung, und jeder hat Arbeit genug. Da will sich niemand die Finger verbrennen mit Preisen, die nicht realisierbar sind. Wenn die Preise einfach nicht passen, dann will man einfach nicht riskieren, da mitzumachen.“