Le Breuil war Cervinia

Schützenbund und Heimatbund feiern Namensänderung im Aostatal

Le Breuil ist für den Schützenbund "ein positives Beispiel für Südtirol". Heimatbund spricht von der "Wiedergutmachung faschistischen Unrechts".

Schützenbund und Heimatbund feiern Namensänderung im Aostatal
SHB
Le Breuil

Der Südtiroler Schützenbund begrüßt die Rückbenennung des aostanischen Dorfes Cervinia in Le Breuil durch den örtlichen Gemeinderat und die autonome Region Aostatal. 

„Wie auch in Südtirol widerfuhr dem Aostatal unter dem faschistischen-Regime eine Italianisierungswelle. Der Ort Le Breuil bekam einen neuen Namen aufgedrängt, nämlich Cervinia. Diese Rückbenennung zur historischen Wahrheit ist ein absolut positives Beispiel für Südtirol,“ meint der Südtiroler Schützenbund.

Auch der Südtiroler Heimatbund freut sich über die Namensänderung. „Orts- und Siedlungsnamen kann man verbieten oder fälschen, aber nicht auslöschen", sagt Obmann Roland Lang. „Mit der Abschaffung des faschistischen Namens ‚Cervinia‘ und der Wiedereinführung des französischen Namens ‚Le Breuil‘ wird ein faschistisches Unrecht aus den 1930-er Jahren wiedergutgemacht“, so Lang.

Lang zufolge sei die amtliche Wiederherstellung des französischen Namens des neben Courmayeur bekanntesten Touristenzentrums im Aostatal vor allem dem früheren Bürgermeister Jean-Antoine Maquignaz zu verdanken.

„Auch in Südtirol wäre es endlich an der Zeit“

„Auch in Südtirol wäre es endlich an der Zeit, die Ortsnamensfrage abseits von Ideologien und wissenschaftlich zu lösen“, sagt Lang und kündigt an: „Was konkret damit gemeint ist, darüber wird der Südtiroler Heimatbund demnächst zwei aufschlussreiche Expertisen veröffentlichen.“

Die Schützen sehen in der „historischen Gerechtigkeit eine nachhaltige Lösung. Geschichtsfälschungen können nie und nimmer die Basis für ein friedliches Zusammenleben darstellen“, sagt Landeskommandant Roland Seppi und fordert die Politik in Südtirol auf, „an Lösungen in der Ortsnamenfrage zu arbeiten, die die historische Wahrheit wieder einführen.”