70 Tonnen, 500.000 Euro: „Waltherpark“-Brücke in Bozen wurde montiert

Am Verdiplatz in Bozen bekamen Passanten am Donnerstag etwas geboten: Neben der Loretobrücke wurde eine zweite Brücke eingehoben – Die Bilder.

70 Tonnen, 500.000 Euro: „Waltherpark“-Brücke in Bozen wurde montiert
Rai Tagesschau

Heute Vormittag schwebte ein schmales über 80 Meter langes Stahlkonstrukt an der Loretobrücke in Bozen über dem Eisack. Die oberirdische Rohrleitung führt vor allem Kühlwasser für ein einst umstrittenes, nun in ein Insolvenzverfahren involviertes Projekt: Das „Waltherpark“-Kaufhaus von Signa in Bozen. Sie wird nicht umsonst gebaut, meint Heinz Peter Hager von Signa Italia.

Die Stahlbrücke wurde mit zwei Kränen über den Eisack gehoben. Sie ist zwar 70 Tonnen schwer, aber verhältnismäßig schmal. Denn nur Rohre und Leitungen verlaufen auf dem Brückenkonstrukt. Darin werden Trinkwasser, Stromkabel, Gas und Glasfaser für Wohnungen in der Trient-Straße verlaufen. In den zwei größten Rohren, mit jeweils 40 Zentimetern Durchmesser, fließt Kühlwasser aus dem Eisack für das zukünftige Kaufhaus in der Südtiroler Straße, den „Waltherpark“ von Signa.

Hier die Bilder von der Montage der Brücke:

Kühlung für den Waltherpark

Der Metallhersteller Auluma aus Blumau hat die Brücke gebaut, Ingenieur Martin Schieder leitet das Projekt. „Die Flusswasserkühlung kann man sich so vorstellen, dass wir jetzt einen Entnahmekanal errichtet haben, der das Wasser des Eisacks zu den eingebauten Wärmetauschern umleitet, die mit einem geschlossenen Kreislauf mit dem Kühlwasser des Kühlsystems verbunden sind“, erklärt der Ingenieur das Projekt. Das Kühlwasser werde zu keinem Zeitpunkt mit dem Eisackwasser vermischt. Es werde in Wahrheit die Kühle des an den Wärmetauschern vorüber fließenden Eisackwassers genutzt, um das Kühlwasser zu kühlen. Dann fließt das Wasser wieder zurück in den Fluss.

Diese Ab- und Rundleitung des Kühlwassers aus dem Eisack für das Kaufhaus „Waltherpark“ wird über ein eigenes Flussbauwerk an der Loretobrücke geregelt. Die 80 Meter lange Stahlbrücke wurde Zentimeter für Zentimeter über die Brüstung gehoben – eine Sisyphusarbeit von mehreren Stunden. Im April 2025 soll das Kaufhaus „Waltherpark“ fertiggestellt sein – unabhängig von der großen Signa-Insolvenz – meint Signa-Italia-Chef Heinz Peter Hager.