Hotellerie drohen Verluste ohne ausländische Gäste

Derzeit können Gastwirte für die Sommersaison nicht mit ausländischen Gästen rechnen. Kommen sie nicht, lohnt das Aufsperren aber nicht

Können italienische Gäste heuer die Plätze in den Südtiroler Hotels füllen? Sie können ja ab dem 3. Juni aus allen Regionen anreisen. Alle anderen müssen, stand heute, nach einem Südtirolurlaub zuhause in zweiwöchige Quarantäne. Und das kommt einer geschlossenen Grenze gleich. Viele Tourismusorte in Südtirol arbeiten aber hauptsächlich mit deutschen Gästen, auch Dorf Tirol.

Noch fehlen die wichtigsten Gäste des Ferienorts - deutsche Urlauber. Und ohne sie, wirds schwer, sagt der Bürgermeister von Tirol, Erich Ratschiller.

"Man muss sich vor Augen halten, dass wir mehr als 80 Prozent deutsche Gäste in der Gemeinde Tirol haben. Auch wenn sich der Anteil der Italiener verdoppelt, heißt das noch nicht, dass man wirtschaftlich arbeiten kann."

Geschlossene Grenzen - für viele Betriebe bedeutet das gleichzeitig auch geschlossene Tore, ist der Inhaber des Hotel Gartner in Dorf Tirol, Florian Gartner, überzeugt.

"Wenn die deutschen, österreichischen und Schweizer Gäste nicht kommen, lohnt es sich für mich nicht, das Hotel zu öffnen"

Die Hoffnungen liegen also auf den Verhandlungen - offene Grenzen für deutsche, österreichische und Schweizer Gäste - dann lohnt es sich auch den Betrieb hochzufahren. Im HGV ist man optimistisch, erklärt HGV-Präsident Manfred Pinzger.

"Ich bin zuversichtlich, dass bis Ende Juni die meisten Hotels geöffnet haben, und auch Gäste aus Deutschland da sein werden."

In den Hotels teilt man den Optimismus - aber auch die Zweifel bleiben, denn der Gast könnte zwar einreisen, aber das ist nur ein wichtiger Punkt, sagt Hotelier Gartner.

"Ein zweiter Punkt ist: Haben die Gäste auch Interesse nach Südtirol zu kommen, oder haben sie bereits anderswo gebucht, und drittens - man muss schauen, wieviele am Ende kommen, denn es braucht eine gewisse Auslastung, damit die Kalkulation auch aufgeht."

Und die ist für Gartner in diesem Jahr einfach.

"Geld werden wir heuer wenig bis keines verdienen. Es geht vor allem ddarum, Arbeitsplätze für die Mitarbeiter zu sichern, eine Aufbruchsstimmung zu erzeugen, und Perspektiven zu schaffen."

Die Öffnung würde dabei helfen - denn - Geht die Grenze auf, dann gehen die Lichter im Hotel ganz sicher an.

(fm)