Landwirtschaft

Bauern protestieren am Brenner für Schutz ihrer Produkte

Am Brenner protestieren Bauern aus ganz Italien. Sie wollen fairen Wettbewerb und bessere wirtschaftliche Bedingungen für ihre Produkte.

Am Brenner hat die Protestkundgebung von italienischen Bauern begonnen. Bilder zeigen hunderte gelb bekleidete Demonstranten, die am Parkplatz neben der Süd-Spur zusammentreffen. Der Verkehr ist nicht von den Protesten betroffen. 

Mit ihrer Protestaktion wollen die Bauern darauf aufmerksam machen, dass Lebensmittel aus dem Ausland häufig nicht denselben Standards unterliegen wie italienische Produkte. Dies wiederum führe zu einem unlauteren Wettbewerb und einem Verfall der Preise. Die Forderung der Bauern lautet daher, die Produkte „Made in Italy“ zu schützen und die lokalen Produzenten zu stärken. 

Zur Protestaktion aufgerufen hat der Bauernverband Coldiretti. Der Südtiroler Bauernbund und der neu gegründete Bauernverband "Agricoltori Italiani" beteiligen sich nicht.

Transporte nach Italien werden kontrolliert

Um ihr Anliegen durchzusetzen, greifen die Landwirte zu unkonventionellen Methoden: In enger Zusammenarbeit mit der Polizei kontrollieren sie vom Norden kommende Lebensmitteltransporter und Kühllaster. Die Lkw werden auf den Parkplatz gegenüber der Autobahnraststätte „Lanz“ gelotst und dort wird deren Ladung kontrolliert.

Coldiretti hatte ursprünglich auch die Teilnahme von Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida und Transportminister Matteo Salvini an der Kundgebung am Brenner angekündigt; sie dürften aber doch nicht eintreffen. Erwartet werden auch Lokalpolitiker. Darunter Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher, seine Trentiner Amtskollegin Giulia Zanotelli und der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti. 

Treffen mit Außenminister Tajani in Bozen 

Am Samstag war Außenminister Antonio Tajani nach Bozen zur Eröffnung des neuen Parteisitzes von Forza Italia gekommen. An der Eröffnung nahm auch Georg Gallmetzer teil. Hinter verschlossenen Türen führte der Mitbegründer des neuen Bauernverbandes "'Agricoltori Italiani" und Initiator der Bozner Bauernproteste ein Gespräch mit Tajani. Dabei ging es um EU-Richtlinien für den Import und Export von Lebensmitteln. 

Für dieses Anliegen treten auch die Proteste am Brenner ein.