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Phase Zwei:

Südtirol schaut sich nach eigener Überwachungsapp um

Südtirol schaut sich nach eigener Überwachungsapp um Ansafoto
Der Staat hat die Immuni-App ausarbeiten lassen. Die Anwendung verzögert sich. Südtirol schaut sich derweil nach einer Alternative um.
Handy-Apps zur Überwachung der Kontakte gelten als ein Erfolgsmodell, um die Verbreitung des Coronavirus unter Kontrolle zu halten. Das Konzept der Immuni-App in Italien scheint vielversprechend. Aber die Einführung hat ihre Tücken: sowohl technische als auch rechtliche Lücken müssen noch geschlossen werden, bevor die App flächendeckend eingeführt werden kann.

Die Tracing-Apps haben das Ziel die Kontakte von Menschen aufzuzeichnen. Die Bürger werden dann informiert, wenn sie mit einer Person in Kontakt waren, die als infiziert gilt. Damit sollen neuen Infektionswellen unterbunden werden.

Gesundheitslandesrat Thomas Widmann ist vom Sinn solcher Kontrollen überzeugt. „Damit können wir schnell und zielgenau eingreifen, wenn sich neue Infektionsherde bilden sollten“, sagt Thomas Widmann zu Rai Südtirol. „Wir haben als Land Südtirol auch den Auftrag gegeben, den Markt zu sondieren. Wir haben nicht die Zeit zu warten, sollte sich die staatliche Immuni-App weiter verzögern. Sollten wir ein gutes und sicheres Produkt am Markt finden, dann werden wir zuschlagen.“

Eine Absage an die staatliche Lösung ist das nicht – sondern ein Fallschirm. „Der Staat scheint zu zögerlich bei der Einführung zu sein. Wir wollen, dass die gute Lage im Land erhalten bleibt. Deshalb haben wir die Testkapazitäten für PCR-Tests auf 2.500 täglich erhöht. Doch gleichzeitig brauchen wir auch Daten über die Kontakte der Bürger“, erklärt Widmann. 

(petr)