Wolfsrisse

Schuler: "Herdenschutz ist derzeit einzige Lösung"

Landesrat Arnold Schuler reagiert auf die mutmaßlichen Wolfsrisse in Mauls. Abschüsse sind derzeit noch eine Illusion, Herdenschutz bleibt die einzige Möglichkeit gegen den Wolf.

Schuler: "Herdenschutz ist derzeit einzige Lösung"
Rai Tagesschau
Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler versteht den Zorn der geschädigten Bauern. Er könne verstehen, dass Bauern nicht arbeiten, um sich den Lohn der Arbeit vom Wolf fressen zu lassen. Und Arnold Schuler versteht auch die Forderung der Bauern, die Wölfe abzuschießen. Doch das ist derzeit nicht möglich.

"Wölfe abzuschießen ist eine Illusion. Herdenschutz ist derzeit die einzige Möglichkeit, die den Bauern bleibt."

Arnold Schuler, Landwirtschaft Landesrat

"Ich kann den Zorn der Bauern verstehen," sagt Arnold Schuler zu Rai Südtirol. "Herdenschutzmaßnahmen sind aber die einzige Möglichkeit, die uns bleiben." Damit reagiert Schuler auf die Kritik von Irene Stafler, die im Morgengespräche sagte, dass Herdenschutzzäune für die Katz seien. Arnold Schuler: "Ich weiß, dass Herdenschutzmaßnahmen in Südtirol schwer umzusetzen sind. Aber derzeit gibt es keine Alternative dazu."

Der Wolf zählt aufgrund eines Staatsgesetzes zu den geschützten Tierarten in Italien. Abschüsse sind nur mit einer Ausnahmegenehmigung des Ministeriums möglich - und diese Ausnahmegenehmigungen werden sehr selten erteilt. Viele Bauern rufen daher zu Selbstjustiz, wollen auf eigene Faust Wölfe erlegen.

"Schafe und Ziegen sind ein wichtiger Teil unserer Landwirtschaft. Ich hoffe, die Bauern machen weiter."

Arnold Schuler
Irene Stafler aus Mauls verlor gestern elf Schafe. Sie resigniert, will die Schafzucht aufgeben. Landesrat Arnold Schuler hofft, dass dieses Beispiel nicht Schule macht. "Ich hoffe nicht, dass mehr Bauern aus der Schafzucht aussteigen. Denn Schafe und Ziegen sind ein wichtiger Teil unserer Landwirtschaft. Besonders wichtig sie sie für die Beweidung der Almen. Deshalb hoffe ich, dass die Bauern auch weiterhin Schafe und Ziegen halten."

"Wir bemühen uns, die Informationsflüsse zu beschleunigen."

Arnold Schuler
Arnold Schuler versteht auch die Kritik der Bauern, die bemängeln, dass sie nicht darüber informiert werden, ob und wie viele Wölfe sich in einem Gebiet aufhalten. "Einzeltiere legen jeden Tag weite Strecken zurück. Deshalb ist es für uns schwer festzustellen, wie viele Wölfe sich bei uns aufhalten und wo sie genau sind." Aber das Land arbeite an einer Lösung. "Wir bemühen uns, unsere Bauern so schnell als möglich darüber zu informieren, ob sich ein Wolf in ihrem Gebiet aufhält."

"Es ist notwendig, regulierend einzugreifen. Die Wolfspopulation verdoppelt sich alle sieben bis acht Jahre."

Arnold Schuler
Derzeit sind dem Land die Hände gebunden. Tierschutz ist Staatsangelegenheit. Dennoch werden sich die Südtiroler Politiker dafür einsetzen, den Schutzstatus der Wölfe zu senken. "Das ist auch dringend notwendig," sagt Schuler. "Die Zahl der Wölfe verdoppelt sich alle sieben bis acht Jahre. Da ist es nur logisch, dass der Mensch eingreifen muss." Arnold Schuler nennt das beschönigend "den Bestand regulieren." Das werde notwendig, sagt er, denn sonst werden die Probleme weiter zunehmen.

(traube)