Raubwild

Tirol: Keiner will Problem-Wolf schießen

Das Land Tirol hat einen Problem-Wolf zum Abschuss freigegeben, doch kein Jäger will das Tier nun schießen.

Tirol: Keiner will Problem-Wolf schießen
piqsels
Seit Freitag liegt die behördliche Abschuss-Genehmigung eines sogenannten Problem-Wolfes in Tirol vor. Doch bislang wurde das Tier nicht erlegt. Es gibt offenbar Hemmungen. 

Kein Abschuss, trotz Genehmigung

Es darf geschossen werden, aber keiner traut sich - So könnte man die aktuelle Lage in Tirol beschreiben. Denn laut "Tiroler Tageszeitung" wollen die Jäger die Abschuss-Genehmigung nicht umsetzen. Sie haben Angst vor Protesten der Tierschutzverbände.

Rund 80 Jäger:innen in 29 Revieren sind laut "Tiroler Tageszeitung" behördlich befugt, den Problem-Wolf zu töten. "158 Matk", so nennt sich der Wolf aus einer italienischen Population, wird für mittlerweile rund 40 Schaf-Risse im Viggartal und im Wattental verantwortlich gemacht.

Jäger-Liste mit Namen und Adresse veröffentlicht

Der Präsident des Tiroler Jagdverbandes, Anton Larcher, hat den Verbandsmitgliedern abgeraten, den Problem-Wolf abzuschießen, nicht etwa weil Wölfe auf EU-Ebene einen besonderen Schutz genießen, sondern weil er Vergeltung fürchtet. Besonders aktive Tierschützer könnten Rache-Akte verüben, denn - so Larcher- die Tierschutz-Organisationen seien auf EU-Ebene äußerst gut vernetzt. In der Abschuss-Genehmigung des Landes seien nämlich sämtliche Namen und sogar die Adressen aller Jäger veröffentlicht, welche einen Abschuss bis 31. Oktober 2022 tätigen dürfen. 

ka