Meran

Die Erpresser: Der Druck auf die Solland Silicon-Arbeiter wächst

Mit ihrem Protest haben die Arbeiter der Solland Silicon Zeit für den Verkauf des Werks gewonnen. Ihr Vorgehen dabei steht zunehmend in der Kritik.

Die Erpresser: Der Druck auf die Solland Silicon-Arbeiter wächst
Rai Tagesschau
Die Kritik an den Arbeitern ist parteiübergreifen. Sowohl der Meraner Bürgermeister Paul Rösch als auch der stellvertretende Obmann der SVP Meran, Karl Zeller halten wenig von der Lösung, die in der Nacht von Freitag auf Samstag erreicht wurde. Nach Protesten der Arbeiter wurde dem Käufer aus Katar eine weitere Frist von zehn Tagen eingeräumt, um den noch ausstehenden Kaufpreis für das Werk zu überweisen.

Zeller kritisierte das Verhalten der Mitarbeiter des Meraner Siliziumwerks Solland Silicon als erpresserisch und verantwortungslos. Die verbliebenen knapp 80 Mitarbeiter des hochgefährlichen Werks setzten mit ihrer Erpressung die Sicherheit der Bevölkerung aufs Spiel, sagte Zeller zu Rai Südtirol.

Kritik auch aus dem Meraner Rathaus

Auch der Meraner Bürgermeister Paul Rösch kritisierte das Verhalten der verbliebenen 80 Mitarbeiter der Solland Silicon:

„Einige Arbeiter erpressen die Bevölkerung auf Kosten der Sicherheit und das finde ich nicht gut. Ich glaube, jetzt hätten wir die Möglichkeit, diese Fabrik, die einfach gefährlich ist, da kann man herumdiskutieren und die verschiedenen Parteien können jetzt ihre ganzen politischen Geschichtchen bringen, die Fabrik ist gefährlich, gefährlich nicht nur für Meran, sondern für die gesamten umliegenden Dörfer. Die Fabrik gehört weg. Das ist nicht nur meine Position, das ist die der Bevölkerung, sei es der deutschsprachigen, aber es gibt auch viele italienischsprachige Bürger, die wirklich froh wären, wenn diese Fabrik weg wäre.“

Entgegen der Vereinbarung mit den Gewerkschaften hatten sich die Mitarbeiter geweigert, das Werk zu entleeren und für die Sicherheit zu sorgen, wenn dem potenziellen Käufer aus Katar nicht eine weitere Zahlungsfrist eingeräumt werde. Das Land ordnete dem Gericht daher an, dem Käufer einen Zahlungsaufschub zu gewähren.

(pm)