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Kein Geld aus Katar: Solland Silicon vor dem Aus

Kein Geld aus Katar: Solland Silicon vor dem Aus Rai Tagesschau
Der Käufer aus Katar hat die Betriebskosten für Juni nicht überwiesen. Damit liegt die Entscheidung über die Zukunft des Werks beim Gericht.
Erneut ist Geld für die Solland Silicon nicht bezahlt worden. Der letzte Käufer, eine Gesellschaft aus Katar, hat die Betriebskosten für den laufenden Monat nicht bezahlt. Die Zahlung hätte bis Montag Mitternacht eingehen sollen. Wie Masseverwalter Bruno Mellarini mitteilt, ist das Geld aber nicht gekommen. Die zuständige Konkursrichterin Francesca Bortolotti bestätigte die fehlende Zahlung noch nicht, erklärte Landesrat Arnold Schuler auf Anfrage. 

Das Geld hätte dazu gedient, die Kosten zu bezahlen, die für Sicherung des Werkes im laufenden Monat anfallen. Nur wenn dieses Geld eingelangt wäre, hätte der Käufer noch bis Monatsende Zeit gehabt, auch den restlichen Kaufpreis von 4,5 Millionen Euro zu bezahlen. Dies alles ist nun hinfällig. 

Bei der Frist gestern handelte es sich bereits um eine Verlängerung. Die verbliebenen Arbeiter der Solland Silicon hatten die Fristverlängerung erzwungen. Sie hatten sich geweigert die Entleerung des Werkes zu fortzusetzen, obwohl es ein entsprechendes Abkommen mit den Gewerkschaften gab. Landeshauptmann Kompatscher schließt aus, dass die Arbeiter eine erneute Fristverlängerung erzwingen können. „Wir haben nach dem unglaublichen Vorfall, dass ein Abkommen mit der Gewerkschaft nicht mehr zählt, natürlich Vorkehrungen getroffen. Wir haben einen Plan B“, sagte Kompatscher.

Vorerst liegt die Entscheidung über die Zukunft der Solland Silicon jetzt aber bei Gericht. Eine Entleerung und Schließung des Werks ist  wahrscheinlich. Im Werk wird hochgiftiges Trichlorsilan gelagert, das vor der Schließung entfernt werden muss. 

(pm)