Meran

Land drängt auf rasche Solland-Entscheidung

Landesrat Schuler hofft auf eine Entscheidung noch innerhalb Mai. Die zuständige Konkursrichterin will sich aber nicht unter Druck setzen lassen. Wie es weitergeht ist unklar.

Land drängt auf rasche Solland-Entscheidung
Rai Tagesschau
Der Landesrat für Bevölkerungsschutz, Arnold Schuler, drängt auf eine schnelle Entscheidung über das Meraner Siliziumwerk Solland Silicon. Die Konkursrichterin Francesca Bortolotti entgegnete hingegen, sie lasse sich nicht unter Druck setzen und werde unabhängig von politischen Wortmeldungen auf Grundlage der vorliegenden Akten entscheiden.

Das Unternehmen aus Katar, das die insolvente Solland Silicon kaufen wollte, hatte die knapp fünf Millionen Euro für die Übernahme überraschend nicht gezahlt. Der Vertrag mit dem Land, das seit Monaten im Werk für die Sicherheit sorgt, läuft laut Schuler zu Monatsende aus. 

Bürgermeister: "Angst vor ethnischen Krieg"

Der Meraner Bürgermeister Paul Rösch hat die offenbar erneut fehlgeschlagene Übernahme der Solland Silicon als "Chance" für Meran bezeichnet. "Wenn ein Unternehmen aus Katar nicht das Geld für die Übernahme aufbringen wolle, dann könne auch die Sicherheit des Werks nicht garantiert werden", sagte Rösch zu Rai Südtirol.

Eine Schließung des Werks liege aus mehreren Gründen nahe. Leider würden der Regierung in Rom und auch der Landespolitik die Courage fehlen, darauf zu pochen, sagte Rösch: "Ich glaube, das hat leider viel auch mit italianità zu tun. Und mit der Unfähigkeit auch seitens der SVP, die Courage zu haben und zu sagen: Das ist gefährlich, das schließen wir. Man hatte bisher einfach auch immer Angst vor diesem ethnischen Krieg. Ich war als Bürgermeister, der sich um das Zusammenleben bemüht, der erste, der gesagt hat: Erklären wir, dass das die Gefahr ist. Weil die Bevölkerung von Meran spürt das und sagt, es ist gefährlich", sagte Rösch.

(cb/vv)